Von Tatopani bin ich nach zwei
Tagen in den heissen Quellen alleine weitergewandert.
Hannes hatte genug von seinem ersten
trekking Erlebnis. Er fuhr mit dem Bus nach Pokhara zurück.
Ich war noch unentschlossen ob ich zum
ABC (Annapurna Base Camp) hochlaufen sollte oder doch so
direkt wie möglich nach Pokahra weiter.
Dazu musste ich erst einmal testen wie
schnell ich alleine war.
Also frischen Schrittes bin ich von
Tatopani (1160 m) Richtung Ghorepani (2870m) gestartet.
Nach einem tollen Mittagessen mit einem selbst kreierten
Sandwich-Fladenbrot habe ich allerdings in Chitre die falsche
Weggabelung genommen.
Mein gewählter Weg ging direkt an
Gohrepani vorbei nach Deurali (3103 m).
Bis ich allerdings merkte das ich den
falschen Weg eingeschlagen hatte war es zu spät zum umkehren. Nach
einigen Stunden kamen mir ein paar Frauen entgegen welche mir mit
Händen und Füssen erklärten das die von mir angepeilte Ortschaft
nicht auf dem Wege lag. Ich hatte mich schon gewundert das ich
überhaupt niemanden auf meinem Weg traf und auch die Strecke
teilweise ziemlich überwuchert war. Aber die Landschaft und die
Wälder waren auf dieser Strecke fantastisch anzusehen.
Ich entschloss mich weiter Bergauf zu
laufen. Die letzten Kilometer vor Deurali waren dann nochmal ein
echter Kampf . Es ging ziemlich steil Bergauf und das nach 6 Stunden
Wanderung.
Die Unterkünfte in Deurali fand ich
nicht so toll so das ich noch eine knappe Stunde bergab weiter nach
Banthanti weiterlief. Insgesamt war ich 7,5 Stunden unterwegs.
In Banthanti bekam ich dann allerdings
den besten Dal Bath den ich in der gesamten Zeit in Indien und Nepal
gegessen hatte!
Von Banthanti ging es für mich
am nächsten Tag in 6,5 Stunden weiter nach Sinuwa, die erste
Ortschaft auf dem weg zum ABC. Es fing an zu Nieseln sonst wäre ich
noch weiter gelaufen.
Ich hatte mich in Chhomrong
entschlossen doch mal kurz zu der auf 4100 Meter Höhe gelegene
Siedlung zu wandern, da ich ziemlich schnell unterwegs war.
Die Unterkunft in Sinuwa ist toll
gelegen und ich sah die aufziehenden Gewitter und in der Ferne das
grosse Annapurna Massiv bzw den Machhapuchhre mit ihren 6997 m.
Von Sinuwa wanderte ich am
folgenden Tag von ca 2100 Meter zum MBC (3700 m). Für diesen
Aufstieg benötigte ich 6 Stunden.
Dabei überholte ich einige Trekker die
langsamer waren. Nur ein durchgeknallter englischer
Hochleistungssportler überholte mich auf dem Weg nach oben. Der
hatte drei Wochen Urlaub und wollte soviel Berge wie möglich sehen.
Durch den Aufenthalt in Mukthinath und
die Wanderungen war ich ziemlich gut auf die Höhenlage trainiert.
Wenn jemand kürzer im Hochgebirge unterwegs ist kann ich nur abraten
so grosse Höhenunterschiede zu schnell zu nehmen. Siehe
auch mein Erlebnis in Dahramsala in Indien (Höhenkrankheit).
Am MBC musste ich halt machen da ich
die letzte Stunde nur noch im absoluten Nebel lief und teilweise
keine zwei Meter weit schauen konnte. Das Risiko mich hier zu
verlaufen war einfach zu gross. Beim Aufstieg bin ich auch über ein
paar Gletscher geklettert die am Schmelzen waren. Das sieht schon
ziemlich gefährlich aus und beim Überqueren der Gletscher habe ich
immer darauf geachtet das Leute wenigstens in Sichtweite waren.
Für diese Jahreszeit ist das Wetter
dort oben aber normal. Da man in einer Schlucht hochwandert und man
am ABC von sieben bis achttausendern Bergen umgeben ist sammeln sich
im Kessel die Wolken. Ab acht oder neun Uhr am morgen ziehen sie sich
zusammen und die Sicht wird ziemlich schlecht.
Die Ortschaften die man durchquert sind
nur eine Ansammlung von Guesthäusern welche für die vielen Trekker
gebaut wurden. Nicht wirklich ein schöner Trekkingpfad, aber die
Aussicht im Kessel vom ABC (4130 m) ist fantastisch.
Den letzten Weg vom MBC zum ABC bin ich
am nächsten Morgen noch vor Sonnenaufgang mit einigen Trekkern
gewandert. Dafür habe ich eine Stunde gebraucht.
Dort habe ich erst einmal Gefrühstückt
und einige Stunden relaxt bevor ich mich auf den Rückweg machte.
Die Leute die mit mir im ABC waren habe
ich alle auf dem Rückweg wieder eingeholt (ausser dem britischen
Sportler).
Zurück bin ich in 7 Stunden vom ABC
nach Chomrong geflogen ;)
In Chomrong war es allerdings nochmal
ziemlich hart da man vom Flussbett zwischen Chomrong und Sinuwa
tausende Treppenstufen Aufwärts laufen muss.
Der Trekkingpfad wurde eine Woche
später gesperrt da die Gletscher dann kaum noch zu überqueren
waren. Es kommen dort alle paar Jahre Leute ums leben. Wenn die
Schneeschmelze einsetzt und Lawinen herunterkommen hat man kaum eine
Chance diesen Auszuweichen. Die Hänge ringsherum sind zu Steil und
zu Hoch. Wenn man dann eine Lawine hört oder sieht ist es meist zu
spät dieser noch irgendwie auszuweichen.
Am nächsten Tag bin erst einmal in
einer Stunde zu den heissen Quellen in Jhinu Danda gelaufen.
Diese sind sehr schön direkt am Fluss gelegen und über einige
Treppen zu erreichen. Es lohnt sich dort einige Stunden zu relaxen.
Danach ging es für mich gestärkt in 5
Stunden nach Deurali über einen schönen Wanderweg durch alte
Ortschaften weiter. Deurali ist auch nur eine kleine Ansammlung von
Hütten welche auf einem Bergkamm gelegen sind. Die letzte Stunde war
nochmal sehr hart zum wandern, da es steil Bergauf ging.
Allerdings war die Fernsicht Richtung
Pokhara am nächsten morgen Atemberaubend schön.
Nach einem netten Frühstück in
Deurali ging es für mich in lockeren 3 Stunden zur Strasse nach
Pokhara.
Dort wartete schon ein lokal Bus
welcher mich in einer Stunde in die Stadt fuhr.
Nach 23 Tagen wandern war ich froh
wieder unsere sogenannte Zivilisation zu erreichen, dh Internet und
Restaurants mit etwas Auswahl an Essen sowie moderaten Preisen.
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