überarbeiteter Blog auf Wordpress

Ich habe meinen Reiseblog überarbeitet da dieser Reisebericht zu unübersichtlich wurde.

Der neue Blog ist besser geordnet und nun findet man einzelne Themen und Erlebnisberichte hoffentlich etwas einfacher...

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Peru, 23.03.2013

Samstag, 20. August 2011

Von Kunming über Guilin und Yangshou nach Hong Kong --- Einige Überlegungen und Beobachtungen sowie Erklärungen zu China









China ist ein tolles Land mit sehr netten Bewohnern und hübschen Frauen.
Die Landschaft ist einmalig und teilweise Märchenhaft schön.

Was mir aber nicht gefällt ist die rücksichtslose Gesellschaftsform. Sie haben rigoros den Kapitalismus kopiert und er ist in groben Zügen besser geworden als das Original. Ob das so gewollt war oder nicht, mir gefällt diese Art des Kommunismus überhaupt nicht.





Es wird im ganzen Land gebaut, seien es neue Hochhäuser, neue Strassen, neue Staudämme sowie neue Bahntrassen und riesige Tunnelprojekte.
Von den alten Innenstädten lässt man, wenn überhaupt, nur einen minimalen Kern stehen und reißt die restlichen Gebäude ab. Existieren die Wörter sanieren und Instandhaltung im chinesischen überhaupt? In der Parteispitze scheinen sie unbekannt zu sein. Das Motto lautet, wer will schon in alten zerfallenen Gebäuden leben wenn man ein neues Hochhaus bauen kann? Nur das sich die alten Leute mit ihren zerfallenden Gebäuden die neuen Wohnungen leider nicht mehr leisten können. In Großstädten habe ich jede menge Bettler gesehen und Flaschen- sowie Papiersammler findet man überall, zumeist ältere und behinderte Leute.
Die Ortschaften in denen ein alter Kern erhalten wurde bzw welche man versucht hat auf alt zu trimmen sind mit chinesischen Touristen, Souvenirläden, Restaurants und Unterkünften übersät und überfüllt.
Wo noch ein minimaler Altstadtkern erhalten ist wird kräftig abgerissen um Platz für neue Wohnsilos zu schaffen.
Ich frage mich wohin eine Gesellschaft steuert in der die komplette Vergangenheit Platz für Neubauten schaffen muss?






Ich habe bisher auch noch kein Land gesehen was so dermaßen bewirtschaftet ist. Noch auf der allerkleinsten Parzelle werden Ackerbau betrieben oder Nutzpflanzen angebaut.
Grössere zusammenhängende Waldgebiete sind mir nicht aufgefallen, ausser im Naturschutzgebiet und an Berghängen wo man nun wirklich nichts mehr anbauen konnte.

Durch die ein Kind Politik stagniert die Bevölkerungszahl und sie wird sich in den nächsten Jahren zugunsten der älteren Bevölkerungsschichten verschieben, so das eigentlich der bestehende Wohnraum ausreichen sollte um allen Personen genug Platz zu bieten.Nur leider hat die Partei beschlossen das in den nächsten Jahrzehnten ein grossteil der Landbevölkerung in Wohnsilos in den Städten ziehen soll und man macht alles um dieses Ziel zu erreichen.

Die Ellbogengesellschaft ist sehr schön im Verkehr zu erkennen.
Hier hat der stärkere immer Vorfahrt! Die Fussgänger bleiben auch bei Grün stehen falls ein Auto kommt, man sollte sich nicht drauf verlassen das der Wagen bremst wenn man schon auf der Strasse ist. Man wird mindestens Angehupt wenn nicht halb umgefahren.
Mofas fahren eh überall, auf Fusswegen, Brücken und in Fussgängerzonen heisst es aufpassen da sie teilweise ein selbstmörderisches Tempo drauf haben und dazu noch dauerhupen, was ja wenigstens etwas als Sicherheit dient. Da aber allenthalben und überall gehupt wird reagiert kaum noch jemand auf das Gehupe was die Sache auch nicht besser macht da dann eben noch mehr gehupt wird.
Es gibt auch Städte in denen ein generelles Hupverbot besteht und die meisten Gemeinden haben hupfreie Zeiten und Zonen an die sich aber niemand hält. Eine hupfreie Stadt in der das Verbot auch eingehalten wird ist zb Shenzen durch die man auf dem Weg nach Hongkong muss. In Hongkong wird auch kaum gehupt was aber auch nicht wirklich verwunderlich ist da die Stadt immer noch sehr britisch ist und nicht wirklich zu China gehört.
Ich finde man erkennt die Einstellung einer Gesellschaft sehr bildlich im Verkehrsverhalten, auch in anderen Ländern.




Ein weiteres Ding ist die komplette Gleichschaltung der Gesellschaft. Die Touristengruppen mit ihren Käppis und Fähnchen und dem Lautsprecher hinter dem man den ganzen Tag hinterherläuft erinnern stark an die japanischen Touristengruppen in Europa.
Hinterherlaufen ist auch etwas übertrieben. Man wird von einem Tourispot zum nächsten gefahren und läuft maximal eine Stunde am Tag. In den Bussen wird man mit Werbung und brutalen Actionfilmen ruhiggestellt falls man nicht schläft, was der Großteil der Leute sowieso machtweil sie so fertig von der einen Stunde laufen sind. Die Vorhänge an den Busfenstern werden immer verschlossen, egal ob die Sonne herein scheint oder nicht. Lesende Leute sieht man so gut wie überhaupt nicht (was ich bei den Propagandablättern verstehen kann). Ab und an liest mal jemand eine Zeitung aber jemanden mit einem Buch anzutreffen hat schon echten Seltenheitswert.
Ich war eine Woche in einem Naturschutzpark. Auf den Hauptwegen kann man vor Menschen kaum treten. Sobald man diese aber verlässt trifft man nach einer Minute niemanden mehr. Ich bin einige Tage 8-9 Stunden gewandert und habe vielleicht 10 Leute am Tag getroffen obwohl den Park tausende Leute besucht haben.
Das Lemminge verhalten hat wahrscheinlich mit der jahrzehntelangen Indoktrinierung der Parteispitze zu tun. Nur nicht aus der Reihe tanzen und der Masse folgen. Ausserdem niemals den Verstand einschalten und alle äusserlichen Reize so gering wie möglich halten.
Dabei gibt es sicher auch Ausnahmen, dies aber recht selten da sie in der Masse an Mitläufern einfach untergehen.



Auf die einzelnen Städte und Dörfer werde ich nicht gross eingehen und nur einen groben Überblick meiner Reise in China wiedergeben. An den meisten Plätzen bin ich nicht länger geblieben. Entweder war es zu voll oder zu laut oder oder oder....
Dafür habe ich aber jede Menge schöne und Interessante Menschen kennengelernt und wie ich finde eine Menge toller Fotos geschossen die euch hoffentlich auch gefallen werden!



Meine erste lange Tour führte mich von Shangrila nach Guilin, bei der ich insgesamt 48 Stunden unterwegs war.
12 Stunden mit dem Schlafbus von Shangrila nach Kunming.
In Kunming habe ich am selben Tag noch den 18 Stunden Nachtzug nach Guilin genommen weil mir die Stadt überhaupt nicht gefallen hat. Leider gab es nur noch freie Plätze im Hard Seat, dort sitz man zu viert bzw zu sechst an einem kleinen Tisch und kann die Sitze leider nicht verstellen. 18 Stunden sitzend im Nachtzug ist nicht unbedingt die Erfüllung....
Nachts wurde der Zug so voll das auch die Türen und Gänge belegt waren. Wobei ich mich gefragt habe woher die ganzen Leute kamen? Es ist nämlich nicht einfach ohne Fahrkarte in einen Zug zu gelangen. Die Kontrollen an den chinesischen Bahnhöfen ist schon extrem hart. Das Gepäck wird auf jeden Fall durchleuchtet und um in den Bahnhof zu gelangen wird mindestens einmal der Fahrschein kontrolliert. Dann wartet man in der Vorhalle bis der Zug aufgerufen wird, und darf auch nur mit dem gültigen Fahrschein zum Gleis durch. Wenn man in den Zug einsteigt wird man nochmal kontrolliert und manchmal auch noch wenn man das Gleis wieder verlässt.
Im Zug selber läuft dann nochmal ein Schaffner durch.
Wenn man einen Schlafplatz hat dann tauscht man den Fahrschein mit dem Schaffner gegen eine Plastikkarte damit dieser dich wecken kann, was sehr praktisch ist da man seinen Bahnhof nicht verpasst.

Nach der 18 Stunden Bahnfahrt von Kunming nach Guilin bin ich noch 1 Stunde weiter nach Yangshou gefahren und habe im Bus zwei Norweger und einen Engländer getroffen mit denen ich mir ein Vierbettzimmer geteilt sowie eine Radtour unternommen habe.





Yangshou ist ein kleiner Touristenort der von jeder Menge Hotels umgeben ist und eine alten überfüllten Ortskern besitzt, siehe obige Beschreibung.
Die Umgebung ist allerdings sehr nett so das ich hier 4 Tage geblieben bin.
Danach ging es einen Tag nach Guilin um anschließend mit dem Schlafbus in 12 Stunden über Shenzhen nach Hong Kong zu fahren.
Guilin hat mir recht gut gefallen, es ist nicht zu überfüllt und nicht ganz so hektisch wie andere Großstädte hier. Àusserdem ist die Stadt zwischen Karstfelsen gebaut was sehr schön zum Stadtbild beiträgt.






Das erste was mir in Shenzhen auffiel war die Stille. Es Hupte niemand. Und das in der drittgrössten Stadt Chinas. Was für eine Erholung.

Da ich aber nach Hong Kong wollte bzw musste bin ich direkt zur Grenze gefahren. Für China wollte ich ein 2 Monatsvisum haben. Bekam in Viantiane in Laos aber nur ein 30 Tage Visum für 48 Dollar mit zwei Einreisen. Und da man wenn man Hong Kong betritt das chinesische Hoheitsgebiet verlässt benötigt man ein zweites Visum oder so wie ich zwei Einreisen.